Zielsetzung und der Zweck der Existenz

Als ich beschloss, mich voll auf Poker zu fokussieren und das Ziel zu verfolgen, Poker zum Beruf zu machen, habe ich eine Liste angefertigt mit Dingen, die ich für wichtig halte, um dieses Ziel zu erreichen. Ich habe Kategorien aufgeschrieben und ein Brainstorming mit mir selbst veranstaltet. Heraus kam ein Sammelsurium von Ideen und Punkten, die zwar nach Kategorien, aber nicht nach Prioritäten geordnet waren. Ich hatte kaum Struktur in dieser Auflistung. Die Liste entstand während einer 4-wöchigen USA-Reise im April diesen Jahres. Meine Erfahrungen als ich auf dieser Reise auch mehrere Tage in Las Vegas pokern konnte, folgen auch noch in einem zukünftigen Blogbeitrag.

Als ich zurück in Deutschland war, war ich direkt voller Tatendrang und habe ungeordnet und impulsiv angefangen, Punkte von der Liste zu adressieren. Ich habe etliche Baustellen auf einmal eröffnet, ohne mir großartig Gedanken zu machen, was genau jetzt am sinnvollsten ist. Ich habe dann nach einiger Zeit gemerkt, dass ich mehr Struktur auf meinem Weg benötige und mir dann ein „Erfolgsjournal“ zugelegt.

Auf den ersten Seiten werden allgemeine Dinge angesprochen. Man wird aufgefordert, Werte und Maximen aufzuschreiben, nach denen man handeln und leben möchte, eine langfristige Vision zu entwickeln, wie man sich sein Leben in 10 Jahren vorstellt, den Status Quo der Zufriedenheit in verschiedensten Bereichen des Lebens für sich selbst zu ermitteln etc.. Es ist also wie eine Art Bestandsaufnahme des eigenen Lebens. Man reflektiert, an welchem Punkt man momentan steht und wo man in 10 Jahren sein möchte.

Anschließend wird man aufgefordert, mehrere Etappenziele zu formulieren. Dies geschieht nach der „Smart-Methode“. Das steht für:

S – Spezifisch

M – Messbar

A – Attraktiv

R – Realistisch

T – Terminiert

Ich hatte immer nur vage Ziele, wie z.B. „Ich möchte meinen ROI steigern“ oder „Ich möchte Geld sparen“. Wenn ich mir solche Ziele in meinem Kopf gesetzt habe, habe ich sie nie erreicht. Es gab aber auch keinen messbaren Punkt oder Tag, an dem das Ziel auf diese Weise erreicht werden konnte. Sie waren weder messbar, noch terminiert oder spezifisch. Jetzt habe ich mir also Ziele nach der „Smart- Methode“ gesetzt. Eine Aufgabe in dem Buch ist es, Menschen von den Zielen zu erzählen, um sich mehr zu comitten. Und da dachte ich mir, dass der Blog die perfekte Plattform ist, um meine Ziele zu formulieren. Ich habe mir zwei pokerspezifische Ziele gesetzt, die wie folgt lauten:

„Bis zum 31.12.2019 habe ich eine Bankroll von mindestens 3000$ erreicht.“

Ich habe mir in den letzten Jahren ein gutes theoretisches Wissen angeeignet, leider spiegelt sich das nicht unbedingt in den Ergebnissen wider. Ich mache ingame noch zu viele Fehler, gerade in sehr soften Feldern. Ich möchte gerne viel erfolgreicher und effektiver die Fehler von Freizeitspielern ausnutzen können. Manchmal verfalle ich zu sehr in den Autopiloten und verpasse dadurch sehr profitable Spots. Durch dieses ehrgeizige Ziel möchte ich mich in meinen Sessions dazu bringen, deutlich aufmerksamer zu sein und meine Entscheidungen mehr zu reflektieren. Ich erhoffe mir auch einen Fortschritt in meinem Spiel, wenn ich anfange zu streamen. Ich muss dann meine Entscheidungen zumindest vor den Zuschauern erklären und rechtfertigen, sodass ich hoffentlich viel dazulerne und insgesamt deutlich achtsamer agiere.

Ich habe übrigens mein Equipment soweit zusammen. Ich plane, zwischen dem 28. und 31. Juli meinen ersten Stream zu starten. Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen von Euch dort begrüßen kann. Die Vorfreude ist schon riesig und ich bin gespannt, wie es wird. Mein zweites Ziel lautet:

„Bis zum 31.12.2019 habe ich die Masterclass von RYE mindestens einmal durchgeschaut und zusammengefasst“

Ich habe manchmal Probleme, den richtigen Zeitpunkt für die Arbeit an einem neuen Thema zu finden. Ich denke, dass es sinnvoll ist, den Kurs zunächst einmal durchzuschauen und ihn zusammenzufassen. Im zweiten Schritt kann ich dann jedes Kapitel für sich in Angriff nehmen. Es ist einfach so viel Content, dass man sich sehr viel Zeit für einzelne Themen nehmen muss. Wenn jemand hier gute Erfahrungen gesammelt und ein funktionierendes Lernsystem entwickelt hat, darf er sich gerne bei mir melden. Bin manchmal von der Flut an Ranges und Videos erschlagen und darunter leidet die Effizienz beim Lernen.

Jetzt habe ich also meine Ziele veröffentlicht und es gibt keine Ausrede für mich, nicht täglich hart an den Zielen zu arbeiten, um sie zu erreichen. Bisher finde ich die Arbeit mit dem Journal ziemlich gut. Es verleiht mir mehr Struktur in meinem Tagesablauf und ich kann mich besser auf meine Ziele fokussieren. Ich arbeite morgens jetzt etwa 10-15 Minuten mit dem Buch. Es gibt für die nächsten 100 Tage jeweils eine Doppelseite, auf der ich Ziele für den Tag setze, meinen Fokus formuliere und weitere Dinge niederschreibe, die hilfreich für die Persönlichkeitsentwicklung sind. Ich bin gespannt, ob mich diese Art der Zielsetzung und täglichen Arbeit weiterbringt. Zunächst bin ich mit dem Start aber sehr zufrieden.

Falls Euch das große Ziel im Leben noch fehlt oder Ihr generell nach Anregungen für Zielsetzung sucht, kann ich Euch noch zwei Bücher empfehlen, die ich als Hörbücher gehört habe. In einem anderen Blogeintrag habe ich bereits „Das Café am Rande der Welt“ erwähnt. Ich habe jetzt vom gleichen Autor, John Strelecky, das Hörbuch „The Big Five for Live“ gehört.

In beiden Büchern geht es um den Sinn des eigenen Lebens. Die Figuren in den Büchern befassen sich mit dem Zweck der eigenen Existenz (ZDE) und den fünf großen Zielen im Leben jeder einzelnen Person. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, diese Bücher zu lesen. Sie haben mir persönlich eine Richtung in meinem Leben gegeben und mich inspiriert, mein großes Ziel in Angriff zu nehmen und es nicht nur einen unrealistischen Traum bleiben zu lassen. Auch die oben genannten Ziele tragen dazu bei, meinen eigenen ZDE zu erfüllen. Mein ZDE lautet:

„Ich möchte ein erfülltes und selbst bestimmtes Leben führen, in dem es keine Grenzen für mich gibt und ich jeden Tag so verbringen kann, wie ich es möchte.“

Was ist Euer ZDE?

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